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P r ä l u d i u m

 

Guten Abend, Herr Doktor! Vielen Dank, dass sie mir um diese Uhrzeit noch einen Hausbesuch abstatten. Ich wusste, auf Sie ist Verlass. Es geht heute Abend allerdings nicht um meine psychische Stabilität, sondern vielmehr stehen Sie heute im Mittelpunkt des Geschehens. Aber um diesen Umstand etwas besser verstehen zu können, muss ich etwas ausholen.

Wie sie wissen, mache ich mir seit einiger Zeit Sorgen um meinen geistigen Zustand. Das liegt allerdings nicht an schlechten Kindheitserfahrungen, wie Sie es annehmen, sondern daran, dass ich vor einigen Monaten eine Malkavianer diablariert habe. Oh, ich sehe schon, Sie verstehen kein Wort, aber das kommt noch.

Wo soll ich anfangen zu erzählen? Wie wäre es einfach mit den Tagen, kurz bevor ich zu dem geworden bin, was ich heute bin.

 

D i e _A u s w a h l

Ich wurde im Jahre 1887 unweit dieser Villa in Köln geboren, zur Zeit Bismarcks. Im Gegensatz zu vielen anderen wuchs ich sehr behutsam mit Reichtum und guten Sitten auf. Doch etwas dort draußen in der Welt stach mir schnell ins Auge, ein Missstand, den zu beseitigen mir eine fixe Idee geworden war. Die Trennung zwischen Ober- und Unterschicht, zwischen Fabrikbesitzern und Proletariern. In dieser Zeit wurde ich auf die Lehren von Marx und Engels aufmerksam und sie prägten mich. Wenige Monate nach meinem 20. Geburtstag verließ ich mich mein Elternhaus, um auf der Straße meinen Dienst zu leisten.

Doch fiel ich dabei nicht nur der Polizei immer wieder auf, sondern auch einer Person, die mein Leben viel tief greifender prägen sollten als irgend eine andere Person jemals wieder.

Bei dieser Person handelte es sich um Graf Waal v.Moersbergen, der sich damals in der politischen Szene sehr gut zurecht fand und ein Auge auf mich geworfen hatte.

Es stellte sich sehr schnell heraus, dass es ihm dabei so wenig um einen sexuellen Hintergrund ging wie es mir heute bei ihnen geht.

Er hatte mich zu einer seiner Nachfolgerinnen auserkoren.

Eines abends, nach einer heißen Debatte über die Rechte des Menschen in Allgemeinen und der Frau im Speziellen, begleitete mich der Graf, wie so oft, nach Hause. Doch anstatt relativ schnell wieder von der Bildfläche zu verschwinden leistete er mir noch Gesellschaft. Ich führten den Disput, der erst vor kurzem beendet worden war, weiter aus, trank dabei Wein und bemerkte nicht, wie schnell die Zeit verging. Der Alkohol und die erhitzte Diskussion stiegen mir schnell zu Kopf, so dass ich des Grafen Angebot annahm, für einen Moment meine Beine auf der Couch auszustrecken.

Er verließ mich für einen Moment und kehrte mit einem feuchten Tuch in Händen wieder zurück, das er mir zur Kühlung auf die Stirn legte. Die Stimmlage seiner Worte hatte sich geändert. Er war nun nicht mehr der Diskussionsgegner, sondern vielmehr der besorgte Vater. In kurzen Sätzen berichtete er mir, dass er eine schwere Zeit vor sich habe, in der er Unterstützung brauche. Er habe mich, in Stunden schweigsamen Nachdenkens, als seine Wegbegleiterin ausgewählt. Seine Worte faszinierten mich so sehr, dass ich an seinen Lippen hing wie ein Fisch am Haken eines Anglers. Irgendwann beugte er sich über mich und küsste mich. Zuerst die Stirn, dann den Mund. Er öffnete mir mein Kleid, küsste überschwänglich meinen Busen, kehrte wieder zurück zu meinem Hals und dann – dann spürte ich diesen süßen Schmerz!

 

D e r _T o d

Es war ein so überschwängliches Gefühl, dass ich es heute kaum mehr beschreiben kann, besser als alles, was ich seitdem erlebt habe, besser als die wenigen Orgasmen, die ich zu meiner sterblichen Zeit hatte, besser als der Genuss eines guten Rotweins, einfach unbeschreiblich gut! Ein Gefühl der Extase durchströmte mich, wie ich es noch nie zuvor erlebt hatte.

Doch neben den Schauern, die meinen Körper erbeben ließen, lief mir noch etwas anderes über die Haut. Etwas warmes, das bei den Lippen des Grafen begann und beständig meine Kehle hinabrann. Ich war jedoch so sehr von den Gefühlen gebannt, die der Graf in mir entfacht hatte, dass ich an diese Sinneswahrnehmung keinen Gedanken verschwendete.

Ich weiß nicht, ob ich mich hätte wehren können, wenn ich es gewollt hätte. Fakt ist, dass der Graf das Blut meines Körpers trank.

Nach und nach breitete sich eine Schwäche in meinen Gliedern aus, eine Taubheit, die sich unaufhaltsam ausbreitete. Und mit dieser Taubheit begann ich ein Licht vor mir zu sehen, so rein und tröstend, dass alles andere um mich herum seinen Existenzsinn verlor. Mein Leben verließ meinen Körper und das Licht kam näher.

 

D i e _W i e d e r g e b u r t

Aber es war mir verwehrt mich den Licht weiter zu nähern.

Graf Waal öffnete sich eine Ader an seinem Handgelenk und presste es mir auf den Mund. Die warme Flüssigkeit, die meinen Mund zu füllen begann, rann widerstrebend meine Kehle hinab. Dieser erste Schluck weckte in mir einen Hunger, der bis heute andauert, ein Hunger nach der Vitae der Lebenden! Gierig nach mehr schlang ich die Hände um seinen Arm und begann maßlos den roten Lebenssaft in mich aufzunehmen, den er wenige Augenblicke zuvor noch von mir geraubt hat. Doch der Hunger ließ nicht nach, so viel ich auch zu mir nahm. Schließlich entzog er mir mit einem gewaltigen Ruck sein Handgelenk und stand auf. Ich riss die Augen auf, erbost darüber, dass er mich nicht seinen Hunger an ihm stillen ließ.

Doch zu viel mehr sollte ich keine Gelegenheit haben.

Im nächsten Moment durchzuckte mich ein Schmerz, von der Intensität so stark wie die Extase, die mich kurz zuvor gepackt hatte. Mein Körper bäumte sich auf, wehrte sich gegen das unnatürliche Leben, das meinen toten Körper durchströmte. Jedes einzelne Nervenende strahlte seinen Unwillen gegen diese Existenz aus und ich wusste, dass ich von nun an einen Fluch zu tragen hätte, der nur gewaltsam von mir genommen würde.

 

D i e _M a c h t

Mit dem Fluch war allerdings auch etwas auf mich übergetreten, etwas, das seit mehreren tausend Jahren in den Adern meinesgleichen fließt. Die Macht Kains, des ersten Vampirs. Der Fluch verlieh mir Kräfte, wie ich sie mir nie hätte träumen lassen. Ich kann mich mittlerweile so schnell bewegen, dass mir kein menschliches Auge folgen kann, ich kann Kanaldeckel durch die Straßen werfen, als wären sie aus Plastik und ich habe gelernt die Sterbliche, wie dich, zu manipulieren. Ich habe Vampire, oder Kainiten, wie wir lieber sagen, gesehen, die solch unglaublich starke Befehle geben, dass sich niemand dagegen widersetzen kann, und jene, die dir mit ihren Fähigkeiten so unglaublich intensiv wahr machen, sie seien nicht anwesend, dass sich dein Gehirn irgendetwas ausdenkt, wie es diese Personen ignorieren kann, es ist wirklich verblüffend!

 

D a s _B l u t

Ja, sicher, es gibt dieses kleine Problem mit der regelmäßigen Ernährung. Erstens ist es eben notwendig, aber zweitens: Es ist ein einziger Genuss, Emotion pur, ein wahrer Höhenflug. Gut, es ist nicht zu vergleichen mit dem, was ich empfunden habe, als der Graf mir den Kuss geschenkt hat, so nennen wir das „ZumVampirMachen“. Aber es sind wenigstens Emotionen. Die meisten Ancilla haben sonst nichts anderes mehr, was ihnen Gefühle bereitet. Manche von uns haben ganz eigene Methoden, um an ihr Blut zu kommen. Die einen trinken nur in Blutbanken, andere ernähren sich nur von dem dünnen Blut der Tiere und es gibt auch solche, die sich ganz besondere Sachen einfallen lassen, um den wahren Kick zu bekommen. Du wirst es früh genug feststellen!

 

D e r _D s c h i h a d

Es gibt natürlich nicht nur den Grafen und mich. Über die ganze Welt verstreut gibt es Kainiten, manche sehr jung, andere mehrere Jahrhunderte alt. Es ist wirklich erstaunlich, wo man sie alle findet. Alles geht zurück auf Kain, der von Gott wegen dem Opfer an seinem Bruder Abel zu ewigem Leben verdammt wurde. Kain schuf Kinder, diese schufen wieder Kinder und so weiter. Es haben sich 13 Blutlinien gebildet, die eines zum Ziel haben, als Sieger aus dem großen Spiel zu gehen, eines Tages als letzter Clan auf der Welt zu regieren und den Rest zu vernichten oder zu unterwerfen. Das ist unser Dschihad. Aber natürlich trägt man ihn nicht offen aus, noch nicht.

 

D i e _S e k t e n

Irgendwann im späten Mittelalter, nachdem die Inquisition viele von unserer Art zur Strecke gebracht hat, haben sich die Alten zusammengesetzt und sich darauf geeinigt, dass es besser für alle wäre, wenn wir uns aus dem Rampenlicht zurückziehen, den Menschen klar machen, dass es uns nie gegeben hat und wir aus dem Verborgenen heraus die Sterblichen manipulieren.

Das ist die Große Regel, an die die Geheimgesellschaft, in der die meisten heute leben, sich versucht zu halten. Man nennt diesen Zusammenschluss, diese Sekte die Camarilla und ihre Gesetze nennt man Traditionen. Sie geben den Weg vor, wie man miteinander umgeht, ohne sich zu zerfleischen.

Aber damals, als die Verträge für diese Sekte ausgehandelt wurden, gab es nicht nur Stimmen dafür. Gerade die Jungen wollten nicht unter der Fuchtel der Alten stehen. Sie wollte sich nicht über Jahrhunderte hinweg sagen lassen, was sie zu tun und zu lassen hatten und somit traten sie nicht mit in den der Vertrag der Camarilla ein. Sie sind heute noch als die Anarchen verrufen, die in regelmäßigen Abständen versuchen der Camarilla Feuer unter dem Hintern zu machen.

Es hat nicht lange gedauert und es hat sich eine Gruppierung innerhalb dieser Anarchengruppe gebildelt, die darauf pledierte, dass die Kinder Kains die Spitze der Evolution sind, die sich auf keinem Fall vor dem Sterblichen verstecken sollten, sondern deren Recht und Pflicht es war diese mit Gewalt und eiserner Hand zu regieren.

Der Sabbat hat sich damals als dritte Sekte aus diesen Verrückten gebildet und haben bis heute bestand. Glücklicherweise konnten sie bisher noch nicht so viel Schaden anrichten, als dass man es nicht hätte vertuschen können.

 

D i e _C a m a r i l l a

Allem zum Trotz lebe ich in der Camarilla und das eigentlich ganz gut. Es gibt ein paar Regeln, vorwiegend gesellschaftlicher Art, an die man sich halten sollte. Man kann es zusammenfassen mit ‚Nach-Oben-Buckeln-Nach-Unten-Treten' und es funktioniert. Sei nett und freundlich zu denen, die älter als du sind und fordere diejenigen, die jünger als du sind. Natürlich muss man sich an die sechs Traditionen halten, aber das auch nur, wenn man ganz unten in der Nahrungskette steht und nicht über den einen oder anderen Weg das Oberhaupt des Gebietes, in dem du lebst, manipulieren kannst.

Es gibt einen Prinzen als Oberhaupt, der vergleichbar mit einem absolutistischen Herrscher des 17ten Jahrhunderts ist. Ihm untersteht ein Ältestenrat der sieben Camarillaclans, der Scharfrichter, in unserem Fall genannt die Geisel, die Polizei, verkörpert durch den Sheriff und danach kommt eigentlich nur noch Fußvolk.

Aber alles in allem hat jeder sein eigenes Süppchen am kochen und schert sich einen Dreck drum, ob das alles erlaubt ist, was man da macht. Der einzige Grund, weswegen die Camarilla noch ihre Existenzberechtigung hat, ist der, dass sie aktiv gegen den Sabbat kämpfen.

 

D a s _E n d e

So, Herr Doktor, Sie sehen also, es liegt noch viel vor ihnen, wenn Sie sich auf das einlassen, was ich Ihnen anzubieten habe.

Ich werde Sie zu einem von uns machen und Sie werden mir in Zukunft bei Seite stehen. Es liegen schwere Zeiten vor uns und …

…wo wollen Sie hin? Oh, ich sehe schon … ich zähle bis 20, dann werde ich sie verfolgen und sie töten!

1 , 20! Ich komme!

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